Elektromagnetische Strahlung beeinflusst Orientierungssinn von Zugvögeln
Wissenschaftler der Universität Oldenburg haben herausgefunden, dass elektromagnetische Strahlungen Einfluss auf die Orientierung von Zugvögeln haben. In der Fachzeitschrift “Nature” veröffentlichten die Wissenschaftler einen Artikel, der das Experiment beschreibt. Demnach stört die Strahlung den feinen Orientierungssinn. Wer nun allerdings glaubt, dass Starkstromleitungen und Mobilfunknetze dafür verantwortlich sind, der liegt falsch.
Handy-Nutzer und Vieltelefonierer können also vorerst aufatmen. Unser aller mobiles Kommunikationsnetz ist nicht für die Orientierungslosigkeit der Zugvögel verantwortlich. Dennoch zeigt das Experiment, dass elektromagnetische Strahlung sehr wohl einen Einfluss auf die Biologie von Mensch und Tier hat.
Wissenschaftliche Untersuchungen
Zum Nachweis untersuchten die Wissenschaftler Rotkehlchen während der Vogelzugzeit. Während die Zugvögel in einem speziellen Kasten gehalten wurden, bewegten sie sich im Schlaf hüpfend fort und zwar in die Richtung ihres Ziels, also Süden oder Norden. Die feine Sensorik wurde allerdings durch die elektromagnetische Strahlung im Radiowellenbereich derart gestört, dass die Tiere in der Nacht die Orientierung verloren haben.
Unterschiede zwischen Stadt und Land bei den Zugvögeln
Erst als die Käfige mit Aluminiumplatten abgeschirmt wurden, fanden die Zugvögel wieder den richtigen Weg. Zudem testeten die Wissenschaftler den Unterschied zwischen dem ländlichen und dem städtischen Raum. Die Orientierung in der Stadt ist für die Vögel aufgrund der erhöhten Strahlung recht schwierig. Auf dem Land hingegen funktioniert der biologische Kompass.
Strahlung hat Einfluss auf die Biologie
Das Experiment zeigt, was bislang als unwahrscheinlich galt: Elektromagnetische Strahlung nimmt Einfluss auf biologische Prozesse – auch wenn sie unterhalb der bisherigen Grenzwerte liegt. Für die Orientierungslosigkeit bei den Zugvögeln sind elektromagnetische Wellen verantwortlich, die in einem Frequenzbereich von 50 Kilohertz bis fünf Megahertz liegen – also von Radiowellen und Elektrogeräten stammen.
(Bildquelle Wikipedia, Urheber Andreas Trepte (Eigenes Werk) Some rights reserved – CC BY-SA 2.5)